Sonntag, 4. September 2011

Bigger = Better? - Eine kleine Bilanz von fünf Wochen USA in Zahlen

Besuchte und gesehene Städte:                        35

USA:
Texas: Dallas, Amarillo, Tulia, Plainview, Lubbock
New Mexico: Tucumcari, Albuquerque, Grants
Arizona: Sedona, Flagstaff, Grand Canyon Village, Kingman
Nevada: Las Vegas
California: Valero, Los Angeles, Thousand Oaks, Santa Barbara, Pismo Beach, San Luis Obispo, Big Sur, Monterey, San Francisco, Oakland, Sacramento
Oregon: Eugene, Corvallis, Brownsville, Newport, Sweet Home, Portland
Washington: Olympia, Tacoma, Seattle

Kanada:
Vancouver, Londsdale, Whistler


Autofahrt:       Tulia - San Francisco und Corvallis - Eugene - Newport - Corvallis

Benzin:
Menge: 87,558 Gallonen = 331,43 Liter                                                          
Preis: 329, 23 $ = 231,04 € (Wechselkurs 1,425)




macht 0,697 €/Liter und 3,760$/Gallone


teuerste Tankstelle: 5,699 $ pro Gallone im Big Sur Nationalpark, Californien
billigste Tankstelle: 3,399 $ pro Gallone in Kingman, Arizona






Einkäufe:                                                    108 gesammelte Kassenzettel (fast vollständig)

Kassenzettel:
51x Essen, Trinken, Verpflegung
   davon 5x Starbucks
   davon 18x Burger (Dunkelziffer weitaus höher =P)
11x Tanken
11x Bankangelegenheiten, Hotels, Autovermietung
35x Sonstige Einkäufe (Souvenirs, Kleidung, Eintrittskarten, Tickets, Fahrkarten,...)

in Prozent %:
47% Essen
10% Tanken
10% Bank, Hotels, Auto
35% Sonstiges



In den kommenden Tagen werde ich eine Downloadversion des Reiseplans hier zur Verfügung stellen, falls jemand Interessen hat.
Zudem werde ich die Reiselektüre angeben, die ich verwendet habe und einige gesammelte Prospekte auflisten. Wer sie ausleihen will, einfach melden!
Für weitere Fragen stehe ich auch gerne zur Verfügung. Einfach in die Kommentarzeile schreiben oder mich auf facebook kontaktieren.
Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen,
Max

Van City - Es wird wieder europäischer

Ein letztes Mal geht die Bustüre auf, ein letztes Mal wird das Etikett mit dem silbernen Hund vom Koffer abgerissen. Das Abenteuer Greyhound ist Geschichte... vorerst. Er hat uns immer sicher ans Ziel geführt, hat uns die große amerikanische Welt aus einem anderen Blickwinkel gezeigt, hat uns etwas anderes gezeigt als nur grenzenlose Freiheit und unbegrenzte Möglichkeiten, und das bezieht sich nicht nur auf den Platz für die Füße im Bus und die begrenzte, immer kleiner werdende Anzahl an Greyhoundhaltestellen in den USA.

Auf dieser einen letzten Fahrt hat er uns in ein neues Land begleitet. Am Bus hat sich dabei nicht viel geändert. Doch draußen, hinter der großen, etwas verschmierten und beschlagenen Glasscheibe, da hat sich etwas getan.

Kanada! Das erste was ich wahrnehme, ein großes blaues kastenförmiges Möbelhaus mit vier fetten Buchstaben auf jeder Seite. IKEA ist wieder da, ein Stück vertraute Heimat^^ Und auch ansonsten erinnert in Kanada vieles wieder mehr an Europa beziehungsweise nicht mehr an die USA:
- die Grenzpolizisten sind freundlicher als die der USA
- um einen McDonald's zu finden, muss man jetzt auch mal mehr als nur 500m laufen
- die Autos haben wieder benzinsparende Größen angenommen, Ausnahmen bestätigen die Regel
- den bayrischen Problembären kennt man hier nur zu gut
- American Football, Baseball und Basketball sind nur noch Nebensache - hier dreht sich alles um den Puck
- Kanadier dürfen ein Jahr später als Deutsche und zwei Jahre früher als Amerikaner... naa erraten?
- 1 und 2 kanadische $-Münzen gibt es hier auch, ähneln dem Euro ein bisschen
- die Geldscheine sind aus festerem Papier wie die US-Dollars
- Skifahren und Whalewatching und Wasserskifahren sind innerhalb von drei Stunden am selben Ort machbar
Nun aber genug verglichen.

Vancouver, die Olympiastadt. Am Rande der Berge, Grouse Mountain, Cypress Mountain und wie sie alle heißen. Eingegrenzt von Buchten wie der Horseshoe Bay oder English Bay. Umgeben von Wäldern, Meer und Wohnsiedlungen. Beeindruckend bei Nacht und bei Tag, zu Fuß, mit dem Bus oder mit dem Schiff.
Die Möglichkeiten hier sind grenzenlos...
Willst du einen Bär sehen, begib dich einfach in eine der Wohnsiedlungen in North Vancouver, vielleicht kommt einer vorbei. Die Menschen sind sie dort gewohnt, streicheln ist trotzdem nicht zu empfehlen.
Willst du einkaufen gehen, ab ins Pacific Center, ein Einkaufszentrum mit Verlaufgarantie. Für Fortgeschrittene empfiehlt sich Granville Island, ein Paradies für Fisch, Früchte, Kulinarisches, frisches Brot und jede Menge Souvenirs. All das untergebracht in großen zeltähnlichen Lagerhallen, auch hier die Verlaufgarantie inklusive.
Willst du Skifahren gehen, dann los nach Whistler in eines der tollsten Skigebiete der ganzen Welt. Im Sommer fordert es die Jugend zum Mountainbiken heraus, jung geblieben ist da dann jeder =)
Doch auch der Schnee verzieht sich nicht komplett im Winter. Für eine Schneeballschlacht bei 25 Grad in kurzer Hose und T-Shirt ist genügend vorhanden. Und wem das noch nicht reicht, der begibt sich am besten in die Gondel Peak2Peak, die längste trägerlose Seilbahn der Welt. 1000m über dem Abgrund, 1,6 Meilen ohne Stütze...
Vancouver bietet so ziemlich alles. Hier noch eine kleine Auflistung unnützer oder auch nützlicher Dinge, die man gesehen haben muss:
Schwefelberge im Hafen, Stanley Park, Capilano Lake (die Suspension Bridge dort ist zu teuer^^), Gas Town, Boston Pizza, Kutapira, Sidney Crosby (in der Werbung^^),...

Dienstag, 23. August 2011

Seattle flying fish

Sehr komische Überschrift, war aber so. Am Pike Place Market fliegen die Fische über die Ladentheken. Was wir sonst noch so erlebt haben diesmal etwas kürzer gefasst:

The Baseballcatch
Mango-Pineapple Smoothie
Grallin, der Seattle Mariners-Stadionordner
Seattle Sounders in der amerikanischen Champions League... gegen ein Team aus Costa Rica
ein 7-13 Baseballgame = schlechte Pitcher
Sonntagabends durch Seattle laufen ist wie Sonntagabends duch Schwäbisch Gmünd zu laufen. Nix los! Kommt mir sehr europäisch vor.
Ein Spielwarenladen, der fliegende Affen und Sarah Palin-Toilettenpapier verkauft. Like!
Ein Hotel, das nicht so heißt wie es heißen sollte und deshalb unauffindbar ist.
Space Needle
Century Link Field
Safeco Field
Lachs-Fish and Chips
Fish and Chips
Fisher Plaza
Seahawks












Coming up soon:
Die letzte Station Vancouver
Abschlussbilanz

Mittwoch, 17. August 2011

America changes something only if there's a crisis

Dieser Eindruck wird dem Reisenden in den meisten Staaten des Landes vermittelt. Eine seltene Ausnahme ist Oregon, ganz im Westen an der Pazifiküste, zwischen Kalifornien und Washington gelegen.

Die Probleme des Klimawandels und der steigenden Energiepreise sind definitiv nicht hier entstanden. Keiner würde auf die Idee kommen, das zum Beispiel den Bewohnern des kleinen Dorfes Brownsville, 25 Meilen von der Universitätsstadt Eugene entfernt, in die Schuhe zu schieben. Ein Dorf mit gerade einmal 1680 Einwohnern, in dem einst Stephen Kings Roman 'Stand By Me' verfilmt wurde, vielleicht gerade wegen der ruhigen Umgebung, der unberührten Natur und der schläfrigen Atmosphäre. 
Genau dies eignete sich bestens, um auf einer langen Reise mal ein paar ruhige Tage einzulegen, Brombeeren zu pflücken (die es tonnenweise an den Sträuchern gab), die Füße im kalten Flusswasser zu entschädigen für die Strapazen der letzten Städtetouren und den Ausblick vom Fosterstaudamm auf die umliegenden bewaldeten Berge zu genießen.
Von Kalifornien aus kündigt sich Oregon mit immer mehr Bäumen an den Straßenrändern an. Die sandigen Strände werden erst zu felsigen Küsten, dann zu flachen von der Flut geglätteten Stränden mit dunklem Sand und Bilderbuchhäfen wie dem von Newport. Auch hier alles noch sehr ländlich. Sanddünen, Grashügel, Gezeitentümpel und tiefe Nadelholzwälder.

Heute haben wir Portland verlassen, eine moderne Großstadt, dazu noch eine mit funktionierendem Verkehrsnetz (Seitenhieb LA), die sich verdientermaßen ''grün'' nennen darf:

  • grüne Taxis fahren durch die Stadt
  • Stromtankstellen sind an Parkplätzen vorhanden
  • eine Straßenbahn verhindert zu viel Verkehr in der Innenstadt
  • Polizisten sind nie in Autos zu sehen, wenn dann zu Fuß oder mit dem Fahrrad
  • in der Innenstadt finden wöchentlich ein Farmer's Market und ein Saturday Market statt
  • der Washington Park ist so groß, dass man sich darin verläuft
  • die Straßenbahn ist äußerst Fahrradfahrerfreundlich
Alle diese Dinge bemerkt man, wenn man die kompakte (alles zu Fuß möglich, Straßenbahn im Zentrum kostenlos!) Innenstadt Portlands erkundet, den Saturday Market besucht, bei Voodoo Doughnut extravagante Donutsorten probiert (mit gebratenem Speck zum Beispiel) und beim OpenAir-Kino und bei zahlreichen anderen öffentlichen Veranstaltung rund um den Pioneer Square vorbeischaut und durch und durch auf freundliche Menschen trifft.

Portland – lebenswert und sympathisch


Und noch etwas... wenn du unbedingt von den Menschen auf der Straße angesprochen werden willst, dann trage entweder ein Dirk Nowitzki-Shirt (3x) oder Fanartikel des Footballteams der Oregon University (Oregon Ducks) (2x). ACHTUNG bei letzterem! Orange oder lila gekleidete Fans sind Feinde (Oregon State Beavers, Washington Huskies).

Mittwoch, 10. August 2011

Städtenamen von Texas bis Oregon - Der Beginn einer kleinen Sammlung

Happy

Summerland

Santa Claus

Sweet Home

Eine Straße in Portland mit dem Namen 'Alder' =)

Der Windhund - Mit dem Reisebus durch die USA

Das Abenteuer Greyhound begann für uns in Busterminal in San Francisco mit einer Wartezeit von einer Stunde (die man früher da hatte sein sollen) und CNN auf einem Flachbildfernseher dort an der Wand.
30 getötete US-Soldaten in Afghanistan, die "unzerstörbaren, bestausgebildetsten" Navy-Seals, die vor wenigen Monaten Osama Bin Laden aufgespürt und getötet hatten. Die Expertin antwortet dem Nachrichtensprecher auf dessen Frage nach einer Reaktion der USA nicht mit einem "wir werden die Verantwortlichen suchen und zur Rechenschaft ziehen". Sie stellt klar, hier muss sofort zurückattackiert werden.
Doch zurück zum Busfahren. Von SF nach Eugene in Oregon soll es gehen. Über Nacht und mit Zwischenstopp und Umstieg in Sacramento. Von San Francisco nach Sacramento ein fast leerer Bus. Knapp zehn Personen, die sich jedesmal die Ohren zuhalten müssen, wenn die Busfahrerin den nächsten Halt durchs Mikrofon ankündigt. Diese eher kurze Fahrt bleibt ansonsten ereignislos.

Im nagelneuen Busterminal von Sacramento wird mit Wi-Fi und 'Leg Room' in den Bussen geworben. Im sonst so weiten, platzproblemlosen Amerika wurde hier wohl übertrieben. Die Knie drückten in den Sitz des Vordermannes - aber weich war es.
Und das drahtlose Internet. Der Busfahrer erklärte, er habe etwas Angeschmortes gerochen, da hat er lieber alles abgestellt, was er nicht braucht.

Weiter die Fahrt über Amerikas Highways bei Nacht. Doch zuvor noch die Warnung des neuen Busfahrers, ein komischer Kerl: "Do not smoke inside the bus or the restroom or in front of the bus. Otherwise you are not my passenger"
Vielleicht wäre es besser so gewesen, denn ein Bus, der mitten in der Nacht auf dem Standstreifen des Highways anhält, um mit dem Klebeband eines Passagiers ein loses Teil außen am Bus zu befestigen, ist dann doch nicht so ganz geheuer.
Doch mit Schlafen war eh nichts. Sobald man auf den kerzengeraden Sitzen eingenickt war, weckte der liebe Busfahrer den gesamten Bus mit der Beleuchtung (während der Fahrt war es meist dunkel im Bus) und einem weiteren Zwischenstopp.
Den letzten Zwischenstopp mit 'public restrooms' machte der Greyhoundbus in Medford, Oregon nachts um halb vier. Zeit für einen kleinen Snack bei Taco Bell und die Feststellung: "Oh stimmt ja, hier in Oregon gibt es keine Mehrwertsteuer."
Gleichzeitig war dieser Stopp auch meine erste und einzige persönliche Begegnung mit dem Fahrer. Kurz vor der Weiterfahrt, ich stand noch alleine vor dem Bus und suchte verzweifelt nach einem Wi-Fi-Netzwerk, kam er zurück zum Bus und sprach mich an: "You're waiting outside the bus until we continue? Good idea, 'cause I think it stinks in there!"

Gestank, Platzprobleme und Schlaflosigkeit hin oder her. Auch solch eine Fahrt hat irgendwann ein Ende. Bei uns war das um kurz vor sieben in Eugene, nach zehn Stunden Fahrt.


Und es klingt vielleicht nicht so, aber ich bin froh, das so gemacht zu haben, denn man erlebt einfach die unglaublichsten Dinge bei so einer besonderen Reise. Ich kann es jedem Amerika-Urlauber nur empfehlen: Einmal Greyhound, vielleicht schmort eurer ja dann nicht ;)

Samstag, 6. August 2011

Mit dem Koffer durch Chinatown

Hi from San Francisco,
Wir sind fünf Tage viel unterwegs gewesen und haben viel erlebt. Neben den herkömmlichen Attraktionen gab es noch einige andere Dinge, die ich hier aufführen möchte:

Begonnen hat es mit einem französischen Touristen, der in der Schlange des Coit Towers seinen Kaugummi ausversehen in seine Eintrittskarte eingewickelt hat und dem Wärter dieses verklebte Etwas dann als Ticket vorlegen wollte.
Weiter ging es mit einer Frau, die neben unserem fahrenden Cable Car hergerannt ist und aber immer wieder geschrien hat: "Get away from me, leave me alone"
Für einen Ausflug auf die Golden Gate Bridge wirbt San Francisco mit dem Slogan 'Bike the Bridge'. Dass dies eher schwer ist, haben wir festgestellt, als wir die große, rote Brücke zu Fuß begingen. Mit dem Fahrrad ist das eher wie Slalom fahren.
Im Macy's, SFs großem Einkaufszentrum, soll es angeblich ein Postoffice geben. Dass sich dieses in der hintersten Ecke im Kellergeschoss des riesigen Einkaufszentrums befindet, konnte ja keiner wissen.
Nebenbei sind hier ungefähr 30$ für Postkarten draufgegangen.
Und nun noch ein kleiner Rat: Wenn ihr gerade auf dem Weg von einem Hostel zum nächsten in SF seid und voll beladen mit euren Koffern seid, vermeidet den Weg durch Chinatown, ihr würdet es nur bereuen. Und kommt ja nicht auf die bescheuerte Idee =) den Koffer mit in den Bus zu nehmen...
Als letztes: San Francisco hat neben Chinatown auch ein Japantown. Find ich toll. Vielleicht auch deshalb die große Verbundenheit und Unterstützung für das gebeutelte Inselland, siehe zum Beispiel im Hard Rock Cafe, wo es ein spezielles Japan-T-Shirt gibt, aus dem der Erlös in Hilfsprojekte dort fließt.
Ach ja, und dann war da noch ein Republikaner-Stand am Ferry Plaza: "Dumb Obama" und ein Obamaplakat mit ihm mit Hitlerbart abgebildet darauf... 

Nun steht das Abenteuer Greyhound an. See you in Eugene!